Das Thema Work-Life-Balance lockt nun wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen vor, oder? Ich halte hier ein Plädoyer für weniger Arbeit.
Was ist zeitgemäß – und was nicht?
Die 40-Stunden-Woche hat vielerorts ausgedient. Ich höre von flexiblen Arbeitszeitmodellen bei den Mitarbeiter*innen meiner Kunden. Auch im persönlichen und privaten Umfeld nehme ich das verstärkt wahr.
Als ich mich zu Beginn von 2012 selbstständig machte, war das ein guter Zeitpunkt für mich. Ich arbeitete viel, sammelte aus heutiger Sicht wertvolle Kenntnisse, die sich mir damals nicht immer erschlossen, war voller Kraft, war gut unterwegs. Dennoch war mir die sogenannte Work-Life-Balance irgendwie abhanden gekommen.
Heute – sieben Jahre später – arbeite ich mit veränderten Vorzeichen:
- Ich arbeite weniger.
- Mein Erfahrungsschatz ist reich, von dem ich nie zu träumen gewagt hatte.
- Zwischendurch fehlt mir die Power.
- Es ist dennoch leicht für mich.
Bei alledem stelle ich mir immer die Frage: Was bedeutet denn Arbeit für mich?
Ja, ich denke oft an die Arbeit. Ich bin schließlich selbstständig. Allerdings fühlt sich das für mich ganz oft auch nicht so an. Die Mär von 8 Stunden täglich habe ich abgeschafft. Die Bruttozeit ist wahrscheinlich wesentlich höher. Mir geht es nur noch um das Netto – und das definiere ich als meine Arbeit.
Insbesondere in meinem Freundeskreis – wir sind Anfang 40 – bemerke ich steigende Unzufriedenheit. Die Kinder sind da und beanspruchen viel Zeit, die ersten Zipperlein stellen sich ein. Und das Wichtigste: Die Frage nach dem Sinn beschäftigt uns.
Das hatte ich alles bereits vor sieben Jahren.
In Balance sein.
Seitdem ich drei abwechselnde Coachings für mich absolviere, bleibe ich in meiner Balance. Ich brauche Reflexion. Genau diese praktische Theorie ist für mich das, was mich ausgeglichen macht. Praktische Theorie?
Ich möchte verstehen, warum Menschen, Dinge und Prozesse sind, wie sie sind. Mich selbst eingeschlossen. Und so begreife ich durch regelmäßige Fortbildung, im Austausch mit vielen Menschen unterschiedlicher Altersstufen und Berufsfelder, wie Menschen ticken.
Mir geht es nicht um Überzeugung. Vielmehr geht es mir um Sensibilisierung für sich selbst und das eigene Geschäft. In Social Media lässt sich das nämlich prima verbinden.
Womit wir auch schon beim Thema sind: Work-Life-Balance und die Arbeit.
Die Stressfaktoren sind ganz individuell. Welche Hemmnisse halten uns davon ab, uns nicht im Netz zu präsentieren? Was behindert uns, regelmäßig sichtbar zu sein? Warum ist Banales eben nicht banal?
Meine Erfahrung mit Online-Sichtbarkeit ist dieser Tage eine ganz besondere. Seitdem ich im letzten Jahr mangels Kraft meine wöchentliche Blogartikel-Taktung aufgab und ordentlich Reichweite verlor, bin ich seit Spätherbst wieder dort, wo ich sein möchte.
- Ein Artikel pro Woche im Blog.
- (Mindestens) Zwei Beiträge bei Facebook.
- Im Flow.
Wie ich das schaffe?
Ich reduziere.
Ganz klares Zeitmanagement. Ich streiche Sachen von meiner to-do-Liste, die ich Woche für Woche mitschleppe. Dann verplane ich nur noch gut die Hälfte meiner verfügbaren Zeit. Mit maximal 10 Dingen pro Tag. Schnelle Projekte und Kleinschiet wechseln sich ab mit den sogenannten Kröten, die natürlich auch ich zu schlucken habe.
Wenn ich schneller fertig bin – fantastisch. Und dann lass ich es gut sein.
Ich trenne Dringendes von Wichtigem.
Diese Methodik habe ich lange Zeit vernachlässigt. Input und Druck von außen – das Dringende passiert ständig. Sei es eine Mail, ein Anruf, eine SMS. Ich scanne – und priorisiere. Ganz oft lösche ich.
Nun konzentriere ich mich auf das Wichtige. Das sind nämlich die Sachen, die mich und mein Business weiterbringen.
Was besorgt uns Stress?
Unlängst im Coaching für mich die zentrale Erkenntnis: Stress ist nicht die viele Arbeit, die wir haben. Stress verursacht das, was wir nicht schaffen. Das saß.
Genau aus dem Grunde reduziere ich und trenne künftig Dringendes von Wichtigem.
Schließlich brauche auch meine Work-Life-Balance, damit ich für Sie frisch und munter ans Werk gehen kann. Ein paar Empfehlungen mit dem berühmten Blick über den Tellerrand dazu gibt’s in meinem → Flugblatt.
Ausgeglichene Grüße,
Ihr Christoph Ziegler
Offline-Business online beleben.
(Bildquelle: domeckopol via pixabay, CC0 – Detail)