Gesunde oder ungesunde Selbstdarstellung …
Was steckt hinter einem Selfie?
Banales im Netz.
Jeder hat so seine Vorlieben in Social Media: Essen, Fußball, Party – allerlei Banales ist dabei. Ich nehme mich da überhaupt nicht aus. Im Gegenteil – ich liebe es, den Alltag meiner Freunde und Wegbegleiter digital mitzuerleben. Schließlich liefert mir das (für den Business Smalltalk) interessantere Themen als das Wetter und die Anreise. Was ich jedoch nicht so schrecklich gerne mag:
… ein Selfie …
Weder von mir noch von anderen. Das ist meine subjektive Sicht – und sie hängt auch bei mir von ein paar Faktoren ab:
- Wie oft wird ein Selfie gepostet?
- Was passiert danach in der Kommunikation?
Denn genau da liegt der Hund begraben. Ein Selfie ist nur ein Spiegel. Wenn also die Quote der Beiträge mit einem eigenen Bild steigt und steigt – und die anderen Bilder unterbuttert, dann macht das auf die meisten Betrachter einen selbstdarstellerischen Eindruck. Aber leider eignen sich soziale Medien bestens als Tummelplatz für tendenzielle Narzisten.
Wenn ich beobachte, dass eigene Bilder nur um der Selbstverliebtheit willen hochgeladen werden, mag ich das nicht. Und vor allen Dingen mag ich das dann auch nicht liken. Darum geht es den Narzissten nämlich: um die Ernte von Likes. Bedanken? Fehlanzeige.
Das klingt vielleicht ein bisschen hart.
Wie halten Sie es?
Ein paar meiner Kontakte posten viele Selfies – und ich kann nur sagen: Ich mag diese Leute. Denn diesen Personen ist bewusst, dass sie das tun. Denn sie bedanken sich und kommen ins und bleiben im Gespräch mit den Freunden. Denn das ist das Wesen sozialer Netzwerke: Kommunikation.
Auch ich habe oft gute Laune. Und selbstverständlich lasse ich mich auf mal zu einem Selfie hinreißen. (Auch wenn ich, was mein Konterfei angeht, ziemlich kritisch bin…)
Freuen tue ich mich, wenn die anderen sagen: “Das ist aber ein schönes Foto.” Mindestens ein Like bei den Kommentaren ist dann ein Muss. Besser noch ein persönliches Dankeschön als direkte Antwort.
Mehr Hintergrund zu Studien gefällig?
Dann möchte ich Ihnen dazu drei Artikel ans Herz legen:
Wie bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, einen Artikel über Selfies zu schreiben? Nun, ich habe bei Google gesucht: “Was ist das Gegenteil von Empathie?” Und die Antwort lautet “Narzissmus”. Liegt eigentlich auf der Hand, oder?
In diesem Sinne: mitfühlende Grüße,
Ihr Christoph Ziegler
P.S. Dieser Artikel ist ein Artikel im → eBook kumulus #SocialMedia ABC.
(Bildquelle: «selfie!» by Martin Fisch via flickr, CC BY-SA 2.0, no changes – keine Änderungen)