Seit Jahren ist mein Zuhause die berufliche Weiterbildung. Mindestens einmal im Jahr nehme ich diese natürlich auch für mich als Trainer, Berater und Coach in Anspruch. Neu am Start ist seit Januar 2020 derSeminarbetrieb von Annette Bauer aus Köln. Sie bündelt für „unsereins“ exzellente Weiterbildungsangebote in Köln – und im Netz. Ein digitales Gespräch aus der Reihe meiner Wegbegleiter*innen.

Getroffen, gesprochen, verstanden, vernetzt.

Christoph Ziegler: Als ich beim Inspicamp mit Annette Bauer beim Abendessen zusammensaß, ahnten wir beide nicht, welche Energie das bei uns freisetzen würde.

Sie erzählte von ihrem Angebot, das sich damals noch in der Mache befand: derSeminarbetrieb.de ist nun online und bietet für Trainer, Berater und Coaches verschiedene Offline-Weiterbildungen an. Als Besonderheit dabei: Mein 10-Wochen-Kurs „Online starten in Social Media – und dranbleiben.“ ist als Online-Angebot am Start. Denn wir haben die gleichen Wunschkund*innen.

Annette, was machst Du eigentlich? Und für wen genau?

Annette Bauer: Das ist eine spannende Frage! Und wenn ich ganz ehrlich bin, gar nicht so leicht zu beantworten. Natürlich habe ich das, was man als Elevator Pitch bezeichnet: „Ich bin Autorin und Coach für Vielbegabte und Scannerpersönlichkeiten.“ Je nach dem, mit wem ich bei welchem Anlass zu tun habe, sage ich aber auch: „Ich bin Autorin, Coach und Weiterbildnerin und betreibe das Weiterbildungsportal derSeminarbetrieb.“

Wenn ich etwas ausholen darf: Ich bin mit Leib und Seele Coach und eine vielbegabte Scannerpersönlichkeit. Das bedeutet: immer neue Themen, immer viele Projekte am Start, ein Tausendsassa und ständig in Bewegung – innerlich und äußerlich.

Und zu dieser Begabungsform habe ich auch 2017 mein erstes Buch geschrieben. Mittlerweile bin ich auch in der Weiterbildungsbranche der Coaching-Szene unterwegs. Da gibt es das CoachCamp – ein WeiterbildungsBarCamp und eben neuerdings derSeminarbetrieb.

Christoph: Was ist der derSeminarbetrieb genau?

Lückenfüller „Weiterbildung“

Annette: Ein Lückenfüller. Spaß beiseite. derSeminarbetrieb bietet gezielt ausgewählte, gute Weiterbildungsangebote für Coaches und Berater*innen. Der Markt an Weiterbildungsmöglichkeiten ist, ehrlich gesagt, ein Wildwuchs. Mit viel gutem Willen könnte man auch von einem Naturreservoir sprechen.

Lässt man jedoch die rosarote Brille weg, findet kaum jemand schnell das, was er oder sie sucht. Noch dazu gibt es keine Qualitätsstandards. So wie sich jeder Coach nennen kann, kann auch jeder „Ausbildung“ über etwas schreiben oder „Weiterbildung“. Und meist merkt man die Qualität erst nach Rechnungsstellung. Also wenn man eventuell schon Lehrgeld bezahlt hat.

derSeminarbetrieb schließt genau diese Lücken: Bündelung und Qualität. Hier finden Coaches zu allen unternehmerischen Lebenslagen Seminarangebote und die auch in überprüfter Qualität. Auf derSeminarbetrieb finden sich nur Angebote, deren Aufbau und Vermittlung ich mir natürlich auch angeschaut habe.

So hat mir auch Dein Onlinekurs, Deine Beziehungsgestaltung zu den Teilnehmer*innen sowie die didaktische und rhetorische Wissensvermittlung überzeugt.

Christoph: Vielen Dank für dieses Echo! Ja, ich habe mich noch nie mit meinem Angebot irgendwo beworben. Dies kam mir auch gar nicht so vor, als ich Dir die anonymisierte Aufzeichnung zukommen ließ. Meine Teilnehmerinnen und ich hatten viel Spaß – denn Weiterbildung soll neben neuem Wissen auch Unterhaltungswert beinhalten.

Warum ist Weiterbildung aus Deiner Sicht so wichtig?

Annette: Warum bilden Ärzte sich weiter? Weil es neue Entwicklungen gibt im eigenen medizinischen Feld. Forschung ist ein prozesshaftes Geschehen. Weil der Arzt oder die Ärztin vielleicht merkt „Ich brauche auch mehr Kommunikationskompetenz mit meinen immer schwieriger werdenden Patient*innen“. Oder es braucht Unternehmerwissen, Führungskompetenz für die Mitarbeiter der Praxis, Social-Media-Wissen für den noch neuen Facebook-Auftritt der Praxis, Präsentationstechniken für die Infoabende, die zu medizinischen Themen stattfinden…

Weiterbildung entwickelt – uns und das Unternehmen!

Nun ersetze den Arzt durch Coach. Wir denken oft, besonders zu Beginn unserer Coaching-Tätigkeit, das brauchen wir alles nicht. Dem ist aber nicht so. Und wir sind auch noch beratend unterwegs und es braucht deshalb auch immer wieder eine gute Auseinandersetzung mit den eigenen Themen. Weiterbildung ist wichtig, weil wir uns als Menschen, als Fachleute und unser Unternehmen sich mit uns entwickelt. Und unterschiedliche Entwicklungsstadien brauchen neuen Input.

Genau das habe ich auch bei Deinem Onlinekurs erlebt. Zum Einen bringst Du Deinen Input und teilst Dein Wissen. Zum Anderen entsteht bei und durch die Teilnehmergruppe ein wertvoller Austausch. Ich bin sicher, auch Du hast hier und dort durch die Gespräche, das Miteinander und die Rückmeldung noch viel gelernt.

Christoph: Klar! Das ist genau das Spannende an Workshops, offline wie online. Man lernt immer. In alle Richtungen. Auch der Trainer oder die Trainerin. So lerne ich mit jedem Training, jeder Schulung, jedem Workshop oder Vortrag natürlich auch etwas dazu. Ich erkenne Bedarfe, tauche ein in andere Branchen und nicht zuletzt erweitert sich mein Erfahrungsschatz.

Was bedeutet denn Austausch speziell unter Kolleg*innen für Dich?

Annette: Das ist eine Königsdisziplin! Mir ist der Austausch super wichtig. Ich war ja 20 Jahre in einer anderen Branche, ebenfalls in der Begleitung von Menschen, unterwegs. Da hatte (und habe ich noch immer) eine feste Gruppe von fünf Kolleg*innen die sich sechs- bis achtmal im Jahr zur kollegialen Beratung treffen.

Austausch offline und online

Und eine kollegiale Online-Beratungsgruppe habe ich jetzt auch mit Coach-Kolleginnen. Das hilft mir, einfach mal aus dem eigenen Denken auszubrechen. Die anderen treten für mich stellvertretend zur Seite und bringen neue Perspektiven rein.

Austausch mit Kolleg*innen passiert für mich auch viel beim Netzwerken. Und da habe ich die ganz klassische Netzwerk-Haltung: zu geben ohne einen Gedanken daran, was ich zurückbekomme. Wenn mich jemand etwas fragt, einen Rat braucht oder Feedback, dann gebe ich das. Und ich weiß mittlerweile, wo ich das bekomme, wenn ich es brauche… und vieles mehr. Online wie offline.

Christoph: Und wie stehst Du zu Social Media?

Annette: Ich bin wohl immer noch ein Learning-by-doing-Dino, doch ich mag Social Media! Es gibt Kanäle, die waren mal wichtig für mich wie beispielsweise Twitter; das habe ich aber drangegeben. Heute ist mein Lieblingskanal Instagram, ich liebe das! Facebook ist für meine Zielgruppe wichtig, deshalb bin ich dort auch.

Natürlich macht es auch Arbeit. Ich habe aber früh gelernt, dass man sich auf den Kanälen bewegen soll, die einem liegen… und bei meiner Begabungsrichtung macht es ja dann doch auch immer irgendwie Spaß!

Talent versus Fähigkeit

Christoph: Letzte Frage: Was ist Dein größtes Talent?

Annette: Äh, wie viel Zeit hast du noch??? Stelle diese Frage keinem Scanner! Ich habe viele Talente und könnte gar nicht sagen, was mein größtes Talent ist. Außerdem würde ich mich damit ja festlegen und das fällt Scannern wirklich schwer.

Ich hole immer das Talent raus, was ich für ein Vorhaben oder eine Umsetzung brauche und das ist dann gerade das Größte. Schreibe ich an einem Buch, dann ist Recherchieren und Schreiben dieses größte Talent. In der Konzeptionsphase und dem Aufbau von derSeminarbetrieb war und ist es die Fähigkeit, gut und pragmatisch organisieren zu können. Das braucht man als Unternehmer*in wohl eh als gute Fähigkeit.

Und Du kannst gut Gespräche und Interviews führen.

Christoph: Vielen Dank für diese Lorbeeren. Ich möchte mich bei Dir bedanken. Dafür, dass ich meinen Kurs bei Dir auf der Plattform platzieren kann. Und an die Leser*innen unseres Interviews: Schauen Sie mal vorbei bei → derSeminarbetrieb.de

In diesem Sinne: Herzliche Grüße
Ihr Christoph Ziegler
«Offline-Business online beleben.»

(Bildquellen: Marco Rothbrust, Annette Bauer, lightsource via depositphotos)