Call to Action = Handlungsaufforderung.

Neulich im Akquisegespräch kam mir die Idee für diesen Artikel. Die potenzielle Kundin fragte mich, wie sie es schaffen könnte, mehr Interaktion mit der Gefolgschaft auf ihrer Fanpage zu erreichen. Weil Social Media weit mehr als “nur” Facebook ist, habe ich ihr Folgendes zu bedenken gegeben.

Fröhlich sein – geben – Fragen stellen

Facebook wird häufig für seine Neuerungen kritisiert. Ich schaue mir das immer erst einmal in Ruhe an – und bewerte neue Features dann nach Bedarf und Situation beim Kunden. So ist zum Beispiel der «Call to Action»-Button auf einer Fanpage wirklich gut, weil es nun verschiedene Aktionen wie die Möglichkeit zur Buchung, zum Kontakt zur Webseite oder eine App-Verlinkung gibt. Für das Marketing sehr brauchbare Interaktionen.

Die wichtigste Eigenschaft für mich in sozialen Netzwerken ist nützliche Unterhaltung, denn aus diesem Grunde sind die meisten von uns genau dort. Ein fröhliches Miteinander trägt zur emotionalen Bindung bei. Miesepeter kommen nicht gut an – und zu viel schlechte Laune oder Lästerei bringt auch keinen weiter. Im Gegenteil: Es zeigt ein Stück der Persönlichkeit des Users.

«Geben ist seliger als nehmen»

Ich stelle mir immer die Frage, was könnte mein Publikum (Freunde, Fans, Kunden) interessieren? Auch ich lerne von meinen Kontakten und bin selbstverständlich bereit, diese Erfahrungen in Form von Tipps an mein Umfeld weiterzugeben.

Um auf die Frage der Kundin zurück zu kommen: Grundsätzlich sind offene Fragen ein sehr gutes Mittel, um mit Fans ins Gespräch zu kommen. Diese Fragen sollten gut überlegt sein und im Kontext des Unternehmens stehen. Bei vielen Fanpages bemerke ich den unbedingten Willen zum Verkauf. Mich stößt platte Werbung ab – gute Inhalte, Hinweise, Tipps, Anregungen und – ja! – auch Unterhaltung und Humor im Firmenkontext hingegen bringen eine emotionale Bindung.

Persönlichkeit zeigen

Das allerschönste an sozialen Netzwerken jedoch ist, dass hinter all den Unternehmen, Seiten und Logos eben auch Menschen stehen. Und mit denen persönlich in Verbindung zu bleiben und mehr über sie zu erfahren – das ist echter Mehrwert. Warum nicht sich selbst auf die Schippe nehmen? Es gibt genug Gründe und witzige Anekdoten. Zumindest für mich.

Eingangs betonte ich, dass Social Media weit mehr ist als Facebook. Jede Persönlichkeit – respektive Unternehmen – hat mehrere Facetten. Diese ergeben ein stimmiges Bild, je nach Netzwerk, je nach Publikum, je nach Zielgruppe.

Individuelle Ansprache und zeitversetztes Posting

Genau aus diesem Grund rate ich zu einer ganz individuellen Ansprache und einem eigenen Wording für jedes Netzwerk. Es ist in Ordnung, gleiche Bilder zu veröffentlichen. Der “effiziente” Klick bei Instagram mit der Verlinkung zu Facebook stört z.B. mich aber zunehmend, da Hashtags beim blauen Netzwerkriesen einfach nicht funktionieren. 30 Hashtags für ein Bild bei Instagram und das Bild anschließend mit einer vernünftigen Wortmeldung bei Facebook hochladen – das funktioniert! Und bringt sicherlich auch mehr Aufmerksamkeit und regt eher zur Kommunikation an als ein automatischer paralleler Veröffentlichungswahnsinn.

In Zeiten eines hohen medialen Inputs vergeudet man mit einem zeitgleichen Posting auch Aufmerksamkeit. Ich bin sicher, dass mit einer individuellen Ansprache über einen gewissen Zeitraum hinweg der Leser vielleicht erst bei der dritten netzwerkübergreifenden Meldung zu einem Klick (mit anschließender Interaktion) veranlasst wird. Wenn ich also auf einen Schlag alle Kanäle befeuere, verpufft die Wirkung schnell. Manchmal habe ich einfach keine Zeit, dann sehe ich den Beitrag eben später auf einem anderen Kanal – und nehme mir die Zeit zur Lektüre in einer ruhigeren Minute.

Gastautoren und Kunden zu Wort kommen lassen

Wenn Sie ein gutes Netzwerk haben, dann lassen Sie es gerne zu Wort kommen. Sprechen Sie Angebote aus und blicken Sie über den Tellerrand. Verlinkungen auf Ihrem Blog zu Ihren Freunden zeigt nämlich genau eines: Respekt, Augenhöhe und Verbindung. Warum fragen Sie zum Beispiel nicht einmal Ihre Kunden nach einem kurzen Statement? Das erhöht die Bindung und ganz nebenbei erfahren Sie eine Menge über sich selbst.

Zu guter Letzt: Zuhause ist Zuhause.

Was meint denn das? Nutzen Sie ihre Kontakte und Kommunikation in sozialen Netzwerken, um auf Ihre Webseite hinzuweisen. Denn dort findet Ihr Publikum alle “sachdienlichen Hinweise” zu Ihnen und Ihrer Unternehmung. Denn Ihre Webseite ist Ihr Zuhause …

Ganz häufig werde ich zum Schluss eines Gespräches gefragt, wie soll sich denn dieser ganze Aufwand lohnen? Und wie kann ich meinen Erfolg in Social Media messen? Nun, der Return on Investment (ROI) ist zum ganz großen Teil qualitativer Art. Wenn meine Kunden anschließend von guten Kontakten, nützlichen Antworten, Vernetzungsangeboten erzählen – dann, ja dann lehne ich mich zufrieden zurück. Für einen kurzen Moment.

Aktivierende Grüße,
Ihr Christoph Ziegler

(Bildquelle: eigenes Material)

About the Author

J. Christoph Ziegler ist Social Media Stratege und der Kopf bei kumulus ® – besonnen, auf Augenhöhe und immer wohlwollend kritisch. Sein Credo? Offline-Business online beleben! Hier im kumulus-Blog liefert er Impulse zum Start in Social Media und gibt zwischendurch kurze und knackige Tipps für soziale Netzwerke und eine gelungene Kommunikation.

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