In Zeiten von Social Media Ära ist die Angst vor dem Unbekannten, der öffentlichen Meinung und dem eigenen digitalen Image eine moderne Version vom Säbelzahntiger. Unsicherheit oder sogar Angst vor Online-Sichtbarkeit, wie Du Dich im Netz präsentieren sollst, welche Konsequenzen das haben könnte und hinter welchem Link ein möglicher Shitstorm lauert, führt bei vielen zu einer handfesten Zurückhaltung. Hä? Angst vor Online-Sichtbarkeit ist Dir fremd? Prima, dann brauchst Du gar nicht weiterzulesen. Anderenfalls oder wenn Du neugierig bist: Los geht’s!
Drei Optionen, drei Reflexe – welcher Typ bist Du?
Wie der Mensch vor Jahrtausenden auf einen Säbelzahntiger reagierte?
- Flucht,
- Lähmung oder
- Angriff.
Mehr Optionen gab’s ja auch nicht. Stimmen wir uns also ein bisschen auf dieses Szenario mit dem Säbelzahntiger ein. Und übertragen es ins 21. Jahrhundert. Ganz sicher findest Du Dich an der einen oder anderen Stelle wieder.
Die Ursachen für die digitale Zurückhaltung liegen tiefer als nur in der Furcht vor Bloßstellung, öffentlicher Kritik, negativen Schlagzeilen oder Kommentaren. Unsere DNA trägt die Erinnerung an die Erfahrungen mit Gefahr in sich. Die Furcht vor dem Säbelzahntiger ist längst verblasst, aber die Grundmuster der Selbstverteidigung sind geblieben. Du siehst: Unsere DNA ist einfach so.
Verteidigung. Selbstverteidigung. Dafür gibt es Strategien. Unzählige!
Deswegen reagieren wir heute ganz unterschiedlich auf eine potenzielle digitale Gefahr. Doof nur, dass das Meiste im Netz sich eher zwischen unseren Ohren abspielt. Denn unser Gehirn geht den Weg des geringsten Widerstands.
Sicherlich hast Du dieses leise Stimmchen in Dir gehört, dass Dir so beharrlich einflüstert: „Lass das sein. Mach‘ das nicht. Dein Senf interessiert nun wirklich niemanden.“
Tadaa! Erwirscht. Einige verstecken sich in der Anonymität (Flucht), andere erstarren vor der Fülle an digitalen Möglichkeiten (Lähmung) – und bleiben unsichtbar. Wenn Du mich fragst, das ist unnötig. Glaube mir, bis ich mich richtig im Netz zeigte, vergingen beinahe vier seit meiner Unternehmensgründung.
Schau‘ an: Ich kenne das also.
Und Deine Reaktion auf den Säbelzahntiger im Netz?
Gibt’s bei Dir auch derlei Phasen,
- in denen Du Dich müde und entnervt zurückziehst,
- wie paralysiert nichts posten oder veröffentlichen magst,
- unsicher wirst, wenn Dein Thema plötzlich woanders – und ziemlich gut formuliert – aufgegriffen wird?
Während wiederum andere mutig ihre Online-Präsenz gestalten – welche Rolle nimmst Du ein? Welchem Reflex gibst Du nach? Bist Du die der der Flüchtende, der Erstarrte oder der Mutige? Wie überlebst Du im digitalen Dschungel?
Du ahnst sicherlich, was ich Dir ans Herz legen möchte. Glaube mir, ich habe einen sehr dominanten introvertierten Anteil in mir. Okay, mein mehrfach mit verschiedenen Tools untersuchtes Persönlichkeitsprofil offenbart Extroversion, jedoch beim Thema Präsentation im WWW zieht mich das Gummiband oft genug zurück.
Wechsle ich also den Modus und schalte um auf Angriff. Subtil. Mit langem Atem. Mit Persönlichkeit. Mit Offenheit. Mit leiseren Tönen. Auch schonmal im Spielstraßentempo oder Schneckengeschwindigkeit. Allerdings habe ich noch nie gehört, dass Säbelzahntiger Schnecken gefressen haben.
Doch vielleicht liegt die Lösung darin, die Struktur des Angriffs als Selbstverteidigung zu verstehen und zu erkennen, dass die digitale Wildnis nicht nur Gefahren, sondern jede Menge Chancen birgt.
Lege Deine Angst vor Online-Sichtbarkeit ab – und nutze Deine Chancen.
Gucken wir zurück in die Geschichte, sehen wir, dass die Menschheit schon immer dem Drang nach Verbindung und Gemeinschaft folgte. Dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit machen sich die Social Media zu eigen. Heutzutage haben wir das Privileg, uns über soziale Netzwerke miteinander zu vernetzen.
Doch warum drücken sich manche Menschen immer noch vor der digitalen Sichtbarkeit? Du vielleicht ebenso?
Die Antwort könnte in unseren tief verwurzelten Urinstinkten liegen, die bis zur Ära des Säbelzahntigers zurückreichen. Könnte? Hm, der Grundtenor dieses Artikels beruht ja auf diesem Raubtier. Schließlich.
Die Furcht vor dem Unsichtbaren: Säbelzahntiger als Metapher für digitale Ängste.
In einer Welt, in der der Säbelzahntiger die ultimative Bedrohung darstellte, war das Überleben Prio 1.von entscheidender Bedeutung. Ähnlich verhält es sich heute in der digitalen Ära, in der die Angst vor dem Unbekannten, der öffentlichen Meinung und dem eigenen Image viele dazu verleitet, sich vor der Online-Sichtbarkeit zu drücken. Doch wie können wir diese Urängste überwinden?
Den Tiger zähmen: zur Überwindung der digitalen Zurückhaltung.
Schaffe Dir Routinen zur Selbstreflexion.
Werde Dir Deiner Ängste bewusst. Welche Säbelzahntiger lauern wirklich in Deinem digitalen Dschungel? Allzu oft erlebe ich in meinem beruflichen Umfeld jede Menge Erfahrung, Expertise, Nische, USP und Alleinstellungsmerkmal.
Gut, manchmal braucht es das Offensichtliche. Den Blick von Außen. Wenn Du dem nicht selbst auf die Schliche kommst, befrage Dein wertschätzendes Umfeld.
Wovor hast Du wirklich Angst? Was ist das Schlimmste, das Dir passieren könnte? Ist es die Angst vor negativem Feedback, die Unsicherheit im Umgang mit Technologien oder die Sorge um die eigene Privatsphäre? Ein guter (Social Media) Coach und Berater geht mit Dir gemeinsam und behutsam auf die Suche.
Nähere Dich dem äußeren Rand Deiner Komfortzone.
Zähme den Tiger nach und nach. Beginne mit kleinen Schritten, sei es durch regelmäßige Posts oder Kommentare. Das Schöne ist, Du kannst erst einmal nichts kaputt machen. Nähere Dich Deiner Souveränität immer mehr an. Ich lernte von meinem Social Meister in der Ausbildung:
„Poste nur das, was Du lauthals auf dem Marktplatz schreien würdest.“
Damit ist es ganz easy. Es ist nicht banal, worüber Du sprichst. Es muss Deins sein. Denn die mitgelieferten Botschaften und Signale verraten viel über Deine Persönlichkeit. Unterschwellig und zuweilen subtil.
Was kannst Du wirklich guten Gewissens und leicht zu Deinem Thema veröffentlichen? Denke dran: Es muss nicht immer gleich der ganz große Wurf sein. Entscheidend, dass Du ENTER drückst. Step by Step.
Agiere partnerschaftlich.
Begib Dich auf gemeinschaftliche Jagd und hole Dir Unterstützung. (D)Eine starke Gemeinschaft kann vor digitalen Gefahren schützen und den Erfolg fördern. Klingt abstrakt? Führe kurze Interviews, markiere Deine Wegbegleiter, die Dir geholfen haben und bedanke Dich.
Du wirst sehen, dass so eine Art Dankes-Posting Wunder wirkt. Zeigt es doch Deinem Publikum, mit wem Du vernetzt bist und mit wem Du gut kannst. Und nicht zuletzt: warum dem so ist. In der Community ergeben sich ungeahnte Synergien. So merzt Du en passant eine mögliche Angst vor der Online-Sichtbarkeit aus. Schließlich erntest Du wohlwollende Aufmerksamkeit.
Wer ist Dein Vorbild? Wer ist eine Größe in Deiner Branche? Auch die kochen nur mit Wasser und gehen aufs Klo. Entschuldige diese saloppe Formulierung. Ähm, eigentlich nicht.
Bleibe authentisch.
Zeige Deine wahre Persönlichkeit. Authentizität ist die wirksamste Waffe gegen digitale Bedrohungen. Es ist fein, wenn Du echt bist. Dann brauchst Dich nämlich nicht zu verstellen und zu überlegen, was Du wo wem gegenüber geäußert hast. Herrlich!
Die Leute lesen zwischen den Zeilen – und bewundern Dich insgeheim dafür. So viel steht fest. Du kannst im Kleinen wirken und bewirken. Ganz davon ab: Es sind manchmal die vermeintlich kleinen Dinge, die Großes in Deinem Umfeld bewirken. Oft genug erfährst Du erst Jahre später davon.
Wer bist Du? Wofür stehst Du? Welches Statement möchtest Du in der Welt verankert sehen?
Sei vor allen Dingen eines: stolz!
Positive Verstärkung darf’s auch mal sein. Belohne Dich selbst für Deine Erfolge. Positive Verstärkung stärkt das Selbstvertrauen. Je nachdem, wie dick Du aufträgst. Das kann die vielleicht größte Challenge für Dich sein.
Meine Coach sagte mir zu seinerzeit: „Übe Dich in authentischem Stolz, mein Lieber!“
Ich fühlte genau das jahrelang nicht. Beim Blick auf meine Vita, meine Schritte, die Zeiträume zwischen den Meilensteinen – all das erschien mir selbstverständlich. Auch wenn es harte Arbeit war. Andere haben nämlich genau das so nicht gemacht.
Wie Du die Angst vor Online-Sichtbarkeit zu den Akten legst.
Denke bitte über diese drei wirklich häufig auftretenden limitierenden Glaubenssätze nach.
„Es ist schon alles gesagt.“
Ja, mag sein. Es ist jedoch Deine Nuance und besondere Note, die bei jemand anderem andockt.
„Social Media sind viel zu banal.“
Mag sein. Aber sind es nicht die alltäglichen Geschichten, die uns nahbar machen und zueinander bringen und beieinander halten? Solange die Banalitäten wie Essensfotos oder Katzenbilder zum Business passen, büddeschön!
„Ich zeige auf keinen Fall etwas Privates.“
Gut so, das solltest Du sowieso nie tun. Mein Credo? Persönlich, nicht privat. Denk‘ mal drüber nach.
Fazit: Dein Weg zum digitalen Erfolg beginnt mit der Zähmung des Säbelzahntigers
Die digitale Welt ist der neue Dschungel – was ist Deine Superkraft? Deine DNA mag Dich vor Urängsten schützen, doch in der digitalen Ära ist es an der Zeit, die Säbelzahntiger zu zähmen. Digitale Sichtbarkeit ist kein Feind, Du brauchst also keine übertriebene Angst vor Online-Sichtbarkeit zu haben, sondern sie ist ein Werkzeug für Erfolg und Verbindung.
Werde zum Tigerzähmer, und erkenne, dass der digitale Dschungel voller großartiger Chancen und Abenteuer steckt. Selbstreflexion ist der erste Schritt. Werde Dir bewusst, welche vermeintliche Gefahr in deinem digitalen Urwald lauern. Jeder hat seine eigenen Ängste, und sie zu erkennen ist der Schlüssel zur Überwindung.
Beginne mit kleinen Schritten, sei es durch regelmäßige Posts oder Kommentare. Der digitale Dschungel muss nicht überwältigend sein. Du kannst ihn nach deinem Tempo erkunden und dabei Selbstvertrauen aufbauen. Der Schutz vor digitalen Einschüchterungen gelingt besser in der Gemeinschaft. Hol dir Unterstützung von Freunden, Kollegen oder Mentoren. In der Gemeinschaft zu agieren, bedeutet nicht nur Sicherheit, sondern auch Inspiration und gemeinsames Wachstum.
Authentizität ist die wirksamste Waffe gegen digitale Übermacht. Zeige Deine wahre Persönlichkeit online. Echtheit schafft Vertrauen und ermöglicht eine tiefere Verbindung mit Deinem Publikum. In einer Welt, die oft von Oberflächlichkeit geprägt ist, sticht Authentizität hervor und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Positive Verstärkung ist entscheidend. Zeige Deine Erfolge. Ob es das Überwinden von Ängsten, das Erlernen neuer Fähigkeiten oder das Erreichen von Meilensteinen ist – Selbstbelohnung stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert, weiterhin mutig im digitalen Dschungel zu agieren.
Adé, liebe Angst vor Online-Sichtbarkeit! Habe ich zu viel versprochen?
In diesem Sinne: Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land,
Dein Christoph Ziegler
Social Media – Vision. Mission. Kreation.
(Photocredit: TsuneoMP via depositphotos)