Vision, Strategie, Bilanz.
Lioba Heinzler (Supervisorin aus Wuppertal) und Christoph Ziegler (kumulus, Haan) unterhalten sich über Ziele und den Erfolg durch das Fokusprogramm.
Erfolg hat drei Buchstaben: Tun.
Christoph Ziegler: Nach drei Jahren kumulus war ich bereit für den nächsten Schritt in Sachen Strategie und Erfolg. Dazu beigetragen hat meine langjährige Wegbegleiterin Lioba Heinzler mit ihrem → Fokusprogramm. Was hat es denn damit auf sich?
Lioba Heinzler: Der Titel «Fokusprogramm» entwickelte sich, weil ich beobachtete, dass es vielen Selbstständigen, vor allem auch Frauen, so geht wie mir. Zum Einen gibt es viele Interessen und auch Neugierde auf neue Inhalte und Themen – zum Anderen hat das Leben einfach viele verschiedene Anforderungen und Baustellen die es zu jonglieren gilt. Erst sind es die Kinder und später die Eltern, die Aufmerksamkeit und Zeit brauchen, neben all dem anderen wie Sport, den Hobbies und dem Freundeskreis.
Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Wie halte ich da den Fokus auf das, was mir wichtig ist, in meinem Business? Und das Fokusprogramm war geboren.
Solopreneure, die Ziele und eine Gruppe
Christoph: Das war auch genau mein Ansatz – alles unter einen Hut zu bekommen. Und “ganz nebenbei” wollte ich meine Unternehmensberatung auf Vordermann bringen. Bevor es im September 2015 mit der Offline-Gruppe los ging, hatte ich bereits Einiges auf den Weg gebracht. Der Relaunch meiner Webseite war eingestielt und ich hatte das Bedürfnis nach externem Feedback zu meinen Zielen. Und ich brauchte eine kontinuierliche Erfolgskontrolle à la Erfolgsteam. Ich bin im Nachhinein sehr froh, meine Fokusgruppe gefunden zu haben.
Deine Haupt-Zielgruppe sind ja Frauen – und so war ich dann auch der Hahn im Korb zwischen lauter erfolgreichen Power-Frauen aus den unterschiedlichsten Gewerken. Monatlich haben wir uns getroffen und zwischendurch untereinander die kleinen Schritte begleitet. Was ich daran sehr gut fand, war die professionelle Begleitung, einen Rahmen durch Dich als Supervisorin.
Lioba: Danke für diese Blumen! Mir macht die Arbeit mit Menschen sehr viel Spaß. Und dann ist es schon fast keine Arbeit mehr. Und es geistert in vielen Köpfen (auch in meinem) die Überzeugung umher: Du kannst nur gut verdienen, wenn Du viiiel arbeitest. Das stimmt ja so nicht, oder nicht mehr. Es hat mit Geschäftsmodellen zu tun und auch mit der Frage nach Delegation an Menschen oder Automatisierung durch Maschinen, heute oftmals mit Digitalisierung.
Es war – und ist – spannend mit anzusehen, wie sich bei jeder und jedem von Euch die Erfolgsgeschwindigkeit eingestellt hat. Auch wenn die Ziele, mit denen Ihr ins Fokusprogramm eingestiegen seid, durchaus nicht vergleichbar waren. Manche Ziele haben sich ja auch verändert und wurden einfach angepasst.
Erfolg durch Fokus und Feedback
Christoph: Stimmt. Ich hatte mir vier Ziele vorgenommen. Zunächst noch schwammig, kristallisierte sich schnell heraus, dass manches irgendwie dann doch unwichtiger wurde und sich sozusagen in Luft auflöste. Durch das Gruppenfeedback habe ich gelernt,
Wichtiges von Unwichtigem zu trennen,
“nein” sagen zu können und
mich auf kleine Monatsziele zu besinnen.
Dabei hat mir der Spirit der Gruppe sehr geholfen. Im Übrigen auch die Nachfolgezeit in der geheimen Facebook-Gruppe, die im direkten Anschluss begann.
Lioba: Du nimmst mir schon meine nächsten Gedanken vorweg… Doch wie komme ich auf neue Ideen und Denkweisen, wenn die anderen mir oft seit Kindesbeinen an vertraut sind? Wie lasse ich alte Vorstellungen hinter mir und finde zu einer neuen Einstellung? Diese Fragen stelle ich mir und meinen Klientinnen immer wieder. Denn so definiert sich für mich Erfolg: Fragen, antworten, tun. Und genau das passiert im Fokusprogramm. Gegenseitiger Austausch, rege zu diskutieren, manchmal auch ohne direkte Feedbackmöglichkeit als Methode, sich Anregungen von außen zu holen – und die Erfahrung der anderen zu nutzen – ohne zu kopieren.
Darauf ist das (entstehende) Netzwerk ja angelegt: Von einander lernen. Eine exzellente Fachkraft ist noch lange nicht automatisch erfolgreich in der Selbstständigkeit. Business hat nun mal ganz viel mit Sichtbarkeit, den richtigen Kontakten, Marketing und Vertrieb zu tun. Impulse dazu gibt es zuhauf – sei es analog durch die Gruppe, auf Veranstaltungen oder auch im Netz …
Im Netzwerk von einander lernen
Christoph: Impulse, ein wunderbares Stichwort, da möchte ich grade was zu sagen. Als Kreativer habe ich von Haus aus viele Ideen, das war mir für die Teilnahme am Fokusprogramm gar nicht das Wichtigste. Es stellte sich für mich eher die Frage, was meinen Einfällen realistisch und umsetzbar ist. Dennoch habe ich auch in der Gruppe Neues produziert. Durch die Themen der anderen habe ich reflektiert und Dinge auf mein Business übertragen.
Du sagtest mir einmal, Männer sind einfach schneller in der Umsetzung. Mir fehlt da die Vergleichbarkeit, weil ich einfach mal mache. Ich probiere aus. Und ich sehe natürlich auch Misserfolg in vielen Projekten. So lerne ich mit meiner Erfahrung. Manchmal ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt, der richtige Partner oder die richtige Umgebung oder Zielgruppe. Meine Beratungsdienstleistung hat ja als Inhalt das Web, obwohl ich viel (derzeit noch) rein analog berate.
Lioba: Du sagst es. In diesem Bereich fand und findet derzeit ein gewaltiger Umbruch statt. Jeder hat sein Geschäftsmodell – und nicht jedes Business lässt sich digitalisieren. Aber Unterstützung durch die Vielzahl an Möglichkeiten im Netz gibt es allemal.
Wer im Internet nicht gefunden wird, den gibt es nicht! Und auch der Bäcker um die Ecke mit Stammkundschaft tut gut daran, sich digital aufzustellen und zu zeigen. Doch wie mache ich es, dass ich mich in diesen Aktivitäten nicht verliere, sondern auch hier den Fokus halte?
Die Kommunikation in Social Media
Ich habe für mich erkannt: Die sozialen Netzwerke ersetzen zunehmend den Marktplatz im Städtchen, wo es neben dem Einkauf auch ums Schwätzchen ging. Kontakte leben von Zeit und Austausch. Doch wie mache ich es, dass ich nicht nur meine Inhalte poste, sondern auch “zeitschonend” im Austausch bleibe mit meinen Kontakten und Freunden. Zu Zeiten des analogen Marktes fand ich das einfacher. Dieser fand nur zweimal pro Woche statt und endete ganz klar mittags um halb Eins. Außerhalb dieser Zeiten war kein Austausch möglich. Bei dem Zugang von 24 Stunden an sieben Tagen finde ich es schwieriger.
Christoph: Da bin ich ganz pragmatisch und habe mich organisiert. Ich nutze Zeitfenster zur Kommunikation in Social Media, zur Recherche. Und auch die Gespräche via WhatsApp oder Threema gehe ich ganz konzentriert an. Mal eben funktioniert einfach nicht. Natürlich verdaddele ich mich auch und verliere die Zeit aus den Augen. Auf der anderen Seite setze ich mich und andere aber nicht unter Druck – und lasse mich vor allen Dingen auch nicht unter Druck setzen – und erwarte keine sofortige Antwort. Wenn Themen zeitnah oder terminiert erledigt werden müssen, kommuniziere ich das auch klar.
Das gefällt mir im Übrigen auch sehr bei der Zusammenarbeit mit Dir. Du fragst Zeithorizonte ab, hältst diese selber auch ein. So etwas schafft Vertrauen und Verbindlichkeit.
Lioba: Danke, Christoph. Die Vielfalt der Möglichkeiten braucht nicht nur eine inhaltliche und zeitliche Begrenzung. Es braucht eine klare Strategie. Mir und meinen Kunden stellt sich immer die Frage: Wie gehe ich als Selbstständige diese Strategie am besten an? Vor allem, wenn es auch mit Offline-Netzwerken und Veranstaltungen gekoppelt und gemischt wird?
Christoph: Eine gute Schlussfrage. Die stellt sich mir und meinen Kunden auf eine andere Weise für die Arbeit in Social Media. Darüber werde ich in meinem Blog ja weiter berichten. Danke für das Gespräch, liebe Lioba.
In diesem Sinne: bis bald!
Viele Grüße, Christoph
(Bildquellen: «Day 077 – Photo365 – Glasses» by Makia Minich via flickr, CC BY-SA 2.0, , no changes – keine Änderungen | Anette Hammer)